Nachruf des Heimatvereins Warendorf auf Franz Bülte:
Der Heimatverein trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Franz Bülte  1933-2022
von Norbert Funken

Am 14. Dezember 2022 verstarb im Alter von 89 Jahren der Ehrenvorsitzende Franz Bülte. Er war von 1995 bis 2004 Vorsitzender des Heimatvereins Warendorf. Neun Jahre lang prägte seine Liebe zur westfälischen Heimat und zur Natur sein Engagement im Heimatverein.

Er war einer von den Stillen, doch sein Wirken für die Stadt und ihr Umland war geprägt von einer hartnäckigen Konsequenz. Schon in den 1970er Jahren setzte er sich für den Erhalt des Sophienstiftes ein und lehnte eine autogerechte Innenstadt ab. Als Vorsitzender galt seine Sorge dem Erhalt der historischen Altstadt mit einer lebendigen Geschäftswelt. Vehement kämpfte er gegen eine weitere Ausbreitung von Großmärkten am Stadtrand.

Franz Bülte beschränkte sich nicht aufs Reden, er war ein Mann der Tat. Bei der Sanierung der Warendorfer Altstadthäuser war er mit Hammer und Meißel dabei, um den Putz von historischen Fachwerkhäusern zu klopfen oder alte Scheunen abzudecken, um die alten Dachziegel für das Gadem im Zuckertimpen zu verwenden.

Heimatliebe war für Franz Bülte keine nostalgische Angelegenheit. Er pflegte die Verbindung zu den anderen Vereinen, die sich der Heimat verpflichtet fühlten: zum Plattdütsken Krink, zu den Altstadtfreunden und zum Wander- und Trampelklub. Durch die „Besuche in Warendorfer Betrieben“ machte er die Heimatvereinsmitglieder mit modernem Handwerk und der Industrie vertraut. Sein Blick ging auch über die Stadtgrenzen hinaus. Die Heimatvereine der Nachbargemeinden wurden besucht,  Radtouren führten ins Münsterland  von der Lippe bis in den Teuto und Studienreisen vom Elsass bis ins Wendland.

Franz Bülte liebte die Natur und setzte sich für sie ein, noch bevor der Begriff Naturschutz zum täglichen Wortschatz gehörte. „Man kann nur lieben, was man kennt“ dieses Zitat hörte man oft von ihm. Auf zahlreichen Exkursionen und in seinen Vorträgen erwähnte er immer wieder den Namen seines Vorbildes Joseph Pelster, der ihm während seiner ersten Lehrerstelle in Vohren ein väterlicher Freund, ein Mentor und Lehrer war und ihm die Liebe zur Natur und die damit verpflichtende Sorge ans Herz legte. Die umfangreiche Fotosammlung des späteren Schulrates Pelster archivierte er und übereignete sie dem Kreisarchiv und hielt die Verdienste Josef Pelsters in dem liebevoll gestalteten Buch „Zum Lobe der Heimat“ für die Nachwelt fest.

Nun nahm „de Daut“ ihn „liese bi de Hand“ und „he moß met em gaohen“ - wie Augustin Wibbelt sagte. Der Heimatverein Warendorf dankt seinem  Ehrenvorsitzenden Franz Bülte für seinen Einsatz für den Verein, für die Stadt und ihre Bürger und für die Natur.

 

Norbert Funken

 

 

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